kopiert aus dem Weser Kurier
Zwei Polizei-Einsätze gegen Anhänger des Hooligan-Vereins „Gemeinsam-Stark Deutschland“ sind an diesem Donnerstag Thema in der Innenbehörde. Die Vorfälle ereigneten sich im Juni am Weserstadion und an der Universität.
Zwei Polizei-Einsätze gegen Anhänger des Hooligan-Vereins „Gemeinsam-Stark Deutschland“ (GSD) sind Thema der Sitzung der Innendeputation an diesem Donnerstag. Die SPD-Fraktion hatte die Innenbehörde um einen Bericht zu den Vorfällen am Weserstadion und an der Universität gebeten. „Gemeinsam-Stark Deutschland“ ist ein Ableger der rechten Initiative „Hooligans gegen Salafisten“, kurz „Hogesa“.
In den Morgenstunden des 12. Juni waren am Weserstadion elf Vermummte aufgetaucht, die Aufkleber mit den Aufschriften „Fuck Antifa“, „Fuck Refugees“ und „Gemeinsam Stark“ in der Umgebung anbrachten. Dabei filmten sie sich. Die alarmierten Polizeibeamten identifizierten die Vermummten als GSD-Anhänger. Die Ermittlungen dauern an.
Fackelmarsch an der Universität
Am Abend des 18. Juni wurde die Polizei zur Universität gerufen. Hier hatten sich 45 Personen aus dem GSD-Umfeld zu einem Fackelmarsch versammelt und filmten ihren Umzug. Die Polizei durchsuchte die Teilnehmer und ihre Fahrzeuge. Gegen neun Personen wurden Strafanzeigen gestellt. Sechs nach dem Betäubungsmittelgesetz und jeweils eine nach dem Waffengesetz, wegen Beleidigung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Hinzu kamen sieben Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen waffenrechtlicher Verstöße.
Die Beamten stellten Abwehrsprays, Sturmhauben, Quarzhandschuhe, Teleskopschlagstöcke und einen Baseballschläger sicher. 13 Teilnehmer des Aufmarsches kamen aus Bremen, die übrigen unter anderem aus Sachsen-Anhalt, Oldenburg, Pinneberg und Rotenburg/Wümme. Laut Polizei sind die Teilnehmer dem GSD-Umfeld zuzuordnen. Es wurden bisher keine Strafverfahren eingeleitet.
Nächste Demonstration in Dortmund
Die Behörden sind noch mit der Aufklärung des Vorfalls beschäftigt. Nach Angaben der Innenbehörde mobilisiert GSD bundesweit zu Kundgebungen, die von Rechtsextremen, Hooligans und gewaltaffinen Fußballfans aus Bremen mitorganisiert werden. Weiter heißt es: „Der Polizei Bremen liegen derzeit keine Hinweise darauf vor, dass (…) es zu weiteren größeren Aktionen der GSD kommen wird.“
Auf seiner Homepage mobilisiert das rechte GSD-Bündnis bereits zur nächsten Demonstration: Am 8. Oktober wollen die Hooligans durch Dortmund marschieren.
Quelle: Weser Kurier
Vorlage für die Sitzung der staatlichen Deputation für Inneres am 11.08.2016
http://www.inneres.bremen.de/sixcms/media.php/13/TOP%2010%20staatlich.14666.pdf